Freitag, 23. April 2010

La Gran Sabana

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Die Gran Sabana ist vor allem bekannt für ihre größte Attraktion, den Salto Angel, der höchste Wasserfall auf der Welt mit einem Fall von fast einem Kilometer. Wir haben dieses Spektakel ausgelassen, da wir in der trockensten Zeit dort waren und der Wasserfall nur ein Rinnsal war. Das Geld für den Flug dahin war es uns dafür nicht Wert.

Die Gran Sabana ist ein Hochplateau ( das sieht man auf dem obigen Fotos) mit einer Höhe von ca. 1500m und bildet damit den Canaima National Park. Von diesem Hochplateau aus ragen die Tepuis in die Höhe. Die wohl ältesten, interessantesten und größten Steinformationen der Erde (neben dem Ayers Rock?). Interessant, da das Leben der Flora und Fauna auf deren Oberfläche ganz anders aussieht als unten in der Sabana. Schon allein auf dem Weg von unten hinauf auf das Hochplateau hat sich die Landschaft sowie die Flora sehr verändert. Die Gran Sabana ist also bekannt für Tepuis und viele Wasserfälle (die alle noch Wasser hatten) und die Pemon Indianer.Außerdem überquerten wir die Grenze nach Brasilien. Aber dazu später…

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Wir waren mit einem weiteren Pärchen unterwegs, die auf einer 6-monatigen Honeymoon Reise durch Süd- und Mittel-Amerika sowie Afrika sind. Angefangen in Venezuela. Die beiden waren super Begleiter. Ich hoffe, wir sehen uns eines Tages wieder. Wer weiß, vielleicht sogar in Bondi Beach, Sydney, wo sich die beiden ein Heim mit Familie aufbauen wollen. Viel Spaß auf eurer weiteren Reise & Take care!

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Der Weg zu dem ersten Wasserfall führte uns 48 km über ein Dirt-Road (unbefestigte Straße) zu einem Pemon Dorf das direkt an einem Fluss lag. In dem Dorf stoß einer der Indios auf unsere Gruppe, um als Guide zu fungieren. Uns viel gleich auf wie klein die Pemons sind. Keine 1,50m würd ich sagen. Unser eigentliche Guide fragte ihn, ob den die Wasserpumpe, die die Regierung dem Dorf vor 2 Jahren gestellt und installiert hatte, denn nun endlich wieder funktioniere. Man lebe wohl schon fast wieder ein Jahr ohne fließend Wasser. Die Indios schimpfen, aber zu stören scheint sie es nicht. Die Pumpe funktioniere immer noch nicht, ist die Antwort. Warum? Man versaufe lieber das Geld, als es zusammen zu legen und die Pumpe reparieren zu lassen. Außerdem wäre das die Aufgabe der Regierung. Sie habe das Ding gebracht, nun solle sie es auch wieder reparieren.

Schon komisch. Das Geld wäre in der Kommune vorhanden, aber man investiert es lieber in Alkohol. Back to the roots also. Im Grunde kennen die Indios es ja nicht anders und so haben sie wenigstens etwas zu schimpfen.

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Auf dem Fluss rasten wir mit einem Motorboot ca. 20 min. entlang und nach weiteren 10 min. zu Fuss erreichten wir den Wasserfall Aponwao. Auf der Fahrt wurde uns bewusst, wie trocken es sein musste. Der Wasserspiegel war mindestens 1,50m niedriger als sonst. Das konnte man an den Rändern sehen.

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Das ist der höchste Wasserfall in der Gran Sabana abgesehen vom Angel Fall mit fast 200m. Immer noch beeindruckend wie ich finde, trotz des wenigen Wassers.

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Nach diesem Anblick kletterten wir einen schmalen Pfad hinunter, um den Fall von unter zu bewundern und weiter zum “Pool der Liebenden” zu laufen.

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Das obligatorische Sprungfoto ;) und eines meiner Panoramas…

Die “Pozo de los Amorados”

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Zurück im Dorf verkauften die Pemonfrauen Schmuck, Traumfänger und wir bekamen das leckerste gebratene Hühnchen Venezuelas zu Mittag serviert. Mit Honig zubereitet. Auf meine Frage hin, ob die Pemons selber den Honig herstellen, gab es eine bejahende Antwort mit einer Geschichte dazu. Eine Produktion musste angeblich wieder eingezogen werde, da Bienen Blumen mit betäubender Wirkung bestäubt hatten. Auf jeden Fall sei einer der Honigliebhaber, nach dem Genuss von dem Honig, umgekippt.

Magic Honey ;)

Danach gab es viele weitere Wasserfälle, die Ihr euch alle in diesem Album anschauen könnt. Wir waren darin schwimmen, sie erklimmen, untertauchen und was man sonst noch so macht….

(kommt bald)

Angekommen bei den Tepuis, das sind die Berge im Hintergrund. Der wohl bekannteste ist der Roraima, den man innerhalb eines 6 Tagetrips besteigen kann. Wie man eventuell sehen kann sind die Formationen um einiges größer als der Ayers Rock in Australien.

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Und wieder ein Panorama… Ganz Rechts ist der Roraima zu sehen.

Ich möchte noch ein paar Worte zu den Pemon Indios schreiben. Wir hatten leider nicht viel Kontakt zu ihnen, aber ich habe mich mit unserem Guide über sie unterhalten. Seine Sicht über die Indios war recht negativ. Faul, engstirnig und sehr eigen in allem was sie tun. Die Wasserpumpe war ein Beispiel. Ein anderes sind Landschaftsbrände die uns die ganze Zeit begleiteten. Klar es war Trockenzeit. Aber der Guide meinte, das selbst die Pemon-Kinder auf dem Rückweg von der Schulde mit Feuer die Sabanaflächen anzündeln, die natürlich gleich Feuer fangen. Es scheint in der Kultur verankert zu sein. Das ist die Entschuldigung. Dass wir auf der ganzen Reise kaum einen Vogel gesehen haben, geschweige denn anderes Getier, läge am vielen Jagen. In der Näher der Indio Dörfer gäbe es keine Tiere mehr, da sie alles überjagten. Außerdem jage man mit Feuer, um die Tiere in eine gewisse Falle zu jagen und sie dort einfacher zu erlegen. Wieder die Kultur. Da muss man schon weit in die Sabana hinein, um auf Tiere zu treffen. Wie weit die Weißen daran beteiligt sind, wird nicht verraten.

Und am letzten Tag kamen wir dazu brasilianische Luft zu schnuppern. Auf dem Weg dahin fuhren wir an einer kilometerlangen Schlage von wartenden Autos vorbei, alle in der Hoffnung noch etwas von dem billigen venezolanischen Sprit abzubekommen.

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Für Brasilianer wird er zum 3-fachen Preis verkauft und trotzdem ist er noch um vieles billiger als in Brasilien.

Hier ein Beispiele was eine Tankfüllung für einen Venezolaner kostet: Keine 4 Bolivares (ca. 50 Euro-Cent!) für 51 Liter. Kaum zu glauben aber wahr.

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Drüben in Brasilien kauften wir keine Souvenirs, aber Zucker, da es den grad in Venezuela nicht gab, genauso wenig wie Kaffee oder Pan (das Maismehl aus dem man hier die Arepas macht und somit überlebenswichtig ist).

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Was man sich natürlich nicht entgehen lassen darf ist ein echter Caipi. Den haben wir uns dann auch gegönnt. War echt gut!

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Dann noch eine Nacht in einer wunderschönen Posada (auch deutsch geführt) in Santa Elena. Das tollste waren die kleinen Dalmatiner Welpen. Hätt am liebsten einen mitgenommen… Der hier hatte ein blaues und ein braunes Auge: mein Liebling :)

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Und dann ging es die fast 800km der letzten Tage wieder zurück nach Ciudad Bolivar. Die Fahrt war unendlich lang, aber wir haben sie überlebt. Die Tage waren toll, auch wenn ich gehofft hatte, wir würden etwas näher an die Tepuis heran kommen. Aber dafür werden wir nochmal herkommen dürfen, auch um den höchsten Wasserfall der Welt bestaunen zu dürfen.

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