Freitag, 23. April 2010

Los Roques

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Mit einer Propeller Maschine flogen wir zu dem Inselarchipel Los Roques, das ca. eine halbe Flugstunde vor dem venezolanischen Festland zu finden ist. Das unten ist der Tower von Gran Roque. Check-In und -Out waren 2 kleine Hütten. Herrlich :)

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Da wir nur 2 Tage Zeit haben, werden wir kurz nach der Ankunft zum Katamaran beordert und los geht es in die Inselwelt, bestückt mit Taucherbrillen und Schnorchel.

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1. Halt war das Dreieck der Inseln Noronquises. Ein Traum! Super zum Schnorcheln und herrlich um mit Schildkröten zu schwimmen. Aber natürlich auch um einfach nur am Strand zu liegen, das Türkis des Meers zu genießen oder unzählige Fotos zu machen…

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Mit dem Katamaran unterwegs zu sein war etwas speziell Schönes. Immer wieder sahen wir Schildkröten, bunte Fische, Inseln mit Traumstränden und genossen die Facetten der verschiedenen Blautöne des Meeres und Himmels.

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Der Hafen von Gran Roque, dem Hauptort des Archipels, in dem wir untergebracht waren. Ein Ort im Karibikstil wie man sich ihn vorstellt. Viele, kleine, bunte Häuser, nette Menschen und vor allem abends viel los auf der “Straße”.

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Abendstimmung auf dem Plaza Bolivar von Gran Roque. Kinder spielen Fußball.

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Zum Frühstück des folgenden Tages bot sich uns ein herrliches Schauspiel. Ein Pelikan nach dem anderen stürzte sich ins Wasser um zum Frühstück einen Fisch zu erhaschen. Sofort kamen im Sturzflug die Möwen hinzu, um auch etwas von dem Fisch zu ergattern. Meins! Meins! schrien sie ununterbrochen. Ein Lärm!

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An diesem Tag fuhren wir mit dem Katamaran zu den Francisquies um dort wieder zu Schnorcheln. Das Riff war dieses mal zwar etwas zerstörter, dafür sahen wir aber Papagei-Fische und vieles mehr.

Danach fuhren wir zur Madrizqui und von dort aus konnte man hinüber zur Cayo Pirata laufen. Das ist eine Insel der Fischer. Sie haben die Erlaubnis hier vom 1. November bis zum 1. Mai zu fischen und das vor allem nach Langusten. Hier trafen wir auf einen Fischer der gerade Muschelfleisch zurecht schnitt. Er gab und eine Kostprobe. Das Fleisch war fast süß und gar nicht fischig.

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Das ist die Muschel dazu:

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Langusten bekamen wir natürlich auch zu sehen, auch wenn wir sie nicht essen wollten. Bis zu 80 Stück passen in so einen Käfig.

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Wir waren insgesamt zwar nur zwei Tage auf Los Roques, aber diese waren sehr beeindruckend und unvergesslich. Als wir abends in Caracas am Flughafen ankamen, erschienen uns die erlebten Tage unwirklich; wie in einer anderen Welt.

Wer Lust auf mehr Fotos hat, hier gibt es noch welche:

Die Hauptstadt

Nachdem Christin und ich über 5 Monate nicht geschafft hatten uns die Sehenswürdigkeiten von Caracas anzuschauen, kam uns Björn ganz gelegen und wir nutzten die Gelegenheit.

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Das oben und unten ist Plaza Altamira mit dem Avila im Hintergrund. In der Nähe dieses Plazas befinden sich die meisten Botschaften, Ministerien und schöne Restaurants. Daher ist die Polizei hier die emsigste in ganz Caracas, weshalb dieses Gebiet das sicherste in der Hauptstadt genannt werden kann.

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Die nächsten Bilder nach unten zeigen die Ciudad Universidad Central. Sie wurde in den 70ern erbaut und von vielen Künstlern verschönert und mitgestaltet, weshalb sie zu den absoluten “Must see” von Caracas gehört.

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von Links: Christin, Mama Dilia, die Björn ganz tief ins Herz geschlossen hat, Björn und ich in der Bibliothek der Uni.

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Dann ging es noch in den Botanischen Garten der Uni. Leider führt eine der Hauptstraßen daran vorbei, die für einen hohen Lärmpegel sorgt. Trotzdem sehenswert!

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Und dann haben wir noch einen Stadtrundgang zum Plaza Bolivar unternommen durch das alte Stadtzentrum.

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Oben und unten ist das Palacio de las Academias zu sehen, oder besser der Innenhof. Von außen hatten wir uns nicht getraut es zu fotografieren, in der Angst, dass uns die Kamera geklaut wird. Hier ist heute ein Teil der Stadtbibliothek untergebracht. Früher war es die Nationaluniversität.

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Das´Geburtshaus von Simon Bolivar, das Heute ein Museum ist. Leider war es geschlossen. Simon Bolivar wird als der Befreier von Südamerika gefeiert. Daher hat jedes noch so kleine Nest in Venezuela einen Plaza Bolivar.

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Eine Stadt der Kontraste…

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Hier steht: “Wenn sich die Natur gegen uns auflehnt, werden wir sie bekämpfen und sie zwingen, uns zu gehorchen.” Von Simon Bolivar als Reaktion auf ein Erdbeben, das ein Dominikanerkloster zerstörte, an eben diesem Ort.

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Der Plaza Bolivar mit dem Befreier zu Pferd.

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Touristen unterwegs mit Lonely Planet und Regenschirm…

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In diesem Haus erklärte Venezuela am 5. Juli 1821 seine Unabhängigkeit gegenüber Spanien.

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Ein Kuss für Chavez!

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Morocoy National Park

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Es hatte schon seit 3 Tagen in Naiguata durchgeregnet, was etwas ungewöhnlich für die Jahreszeit ist. Bei diesem Wetter machten wir uns auf den Weg nach Chichiriviche, den Ort von dem aus man sehr gut den Morocoy National Park erreichen kann, in der Hoffnung, dort die Sonne zu erhaschen. Wir kamen im Dunkeln an, noch kein Hostel gebucht, sondern nur die Info von einer Freundin dass die Posada Alemana ganz gut sei. Wir laufen in den nächst besten Laden, um zu fragen, wo sich diese Posada befinde. Währenddessen hält draußen ein Wagen. Der befragte Mann fängt an zu erklären und meint dass es recht weit zu laufen ist, da hellen sich seine Augen auf. Wir drehen uns um und stehen vor Monica, der Leiterin der Posada. Was ein Zufall! Sie hat uns gleich eingepackt und ein Zimmer versorgt.

Der nächste Morgen war immer noch sehr Wolken verhangen und die Posada stand im Erdgeschoss komplett unter Wasser. Doch wir beschlossen einen Bootstrip zu machen zu den Mangroven und wenn sich das Wetter hält zu einer der Inseln. Und los ging es. Zu sehen gab es Seesterne,

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Indio-Malereine von vor 1000enden von Jahren, sowie eine ihrer Höhlen.

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Da sich das Wetter hielt, setzte uns der Bootsfahrer auf dieser hübschen kleinen Insel ab: Cayo Peraza

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Nach 1,5 Std. baden, Sonne tanken und 1000enden von Fotos schießen, ging es weiter. Vorbei an Cayo Muerto, da das Wasser da so still ist wie der Tod, hin zur Cayo Sal auf der es einen Salzsee gibt. Daher der Name.

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Auf dieser Insel waren wir nicht allein. Wir deutschen Europäer wurden begafft wie Affen im Zoo von “Kautschuk behafteten” Venezolanern. Kautschuk werden hier die “Love Handels” oder “Schwimmringe” genannt, die der Großteil der Venezolaner mit sich rumschleppen. Das Schöne ist, dass dicke Menschen hier nicht von der Gesellschaft argwöhnisch betrachtet werden, so wie bei uns. Wenn doch wäre die Gesellschaft in 2 Teile geteilt. Die Schlanken (operiert oder nicht) und die Fetten. Das Gute ist, Mann steht auf Kautschuk.

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Der nächste Tag begann wieder sehr wolkenverhangen. Doch wir wollten unbedingt auf Cayo Sombrero, die angeblich schönste Insel des National Parks. Da 2 Deutsche, die wir kennengelernt hatten dort tauchen wollten, teilten wir uns kurzerhand das Boot und los ging es, Klappe die 2.

Na 20 min. recht hohem Seegang und klatschnass kamen wir an, wo wir hin wollten. Das sind Christin (meine langwierige Begleiterin auf vielen Reisen) und Ich tropfnass, aber heilfroh noch am Leben zu sein ;)

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Und da warteten auch schon wieder türkisblaues Wasser, weißer Strand und ein paar verlassene Palmen auf uns. Ein Traum!

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Später kamen ein paar Venezolaner hinzu. Das lustige bei denen ist, die sitzen den ganzen Tag so im Wasser, immer mit einem Becher voll Cuba Libre oder einer Dose Bier in der Hand. Dementsprechend dicht sind die dann auch am Abend.

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Noch etwas später kam sogar die Sonne heraus und sorgte für etwas mehr Farbenpracht. Wir waren auch Schnorcheln, was eigentlich ganz schön war. Nur waren die Korallen sehr zerstört. Das einzig bunte waren ein paar Fische.

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Beim Tauchen sah das angeblich nicht viel anders aus. Es bestand vielmehr daraus den Müll unter Wasser aufzusammeln und nach oben zu bringen. Die Venezolaner und ihr Müll-(un)-Verständnis.

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Trotz allem war es sehr schön und die Sonne reichte für einen weiteren Sonnenbrandt. Mit Wolken verhangen sind die Strahlen doch immer noch sehr stark.

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Weitere Fotos von den Inseln gibt es hier:

Faszination Avilà

Notwendiges mit Angenehmen verbinden ist ein tolle Sache. Also waren wir zusammen im Avila unterwegs. Das ist der National Park für den ich das Konzept von Eco-Guides entwickle und der genau vor meiner Haustür liegt. Wir haben uns also mit einer Person getroffen, die ich schon interviewt hatte und die hat uns einen Fluss hinauf geführt, bis zu einem Wasserfall unter dem ein wunderschöner Pool lag, der Lust zum reinspringen und abkühlen machte.

el camino suige por los rios

Zu Beginn hatten wir noch die Schuhe an.

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Doch dann wurde es immer nasser und nasser und da ging es barfuß weiter. Für mich auf jeden Fall…

vamonos!

Wir liefen gar nicht so lang. Maximal 45 min. und da waren wir schon da. Hinter dieser Flussbiegung liegt der Wasserfall idyllisch und abgelegen.

kasih llegaremos

Björn springt gleich ins kühle Nass :)

el aqua esta suficiente profundo para lancar 

Ich dusch unter dem Fall. Herrlich erfrischend!

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Orinoco Delta

Das Orinoco Delta war eine ganz andere und ebenso faszinierende Erfahrung als die Gran Sabana. 80% des Deltas sehen so aus:

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Die restlichen 20% sind Regenwald und Fluss. In diesem Gebiet des Deltas waren wir in einer Eco-Lodge untergebracht, die etwas ganz besonderes war. Das war unser Weg zu unserem Zimmer. Ein Steg durchs Grün, fehlte nur das Wasser…

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Unser Zimmer, quasi ein mit Blättern bedecktes Hüttchen.

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Unsere Tür: kein Schloss, kein Riegel… ausgeraubt wurden wir nicht.

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Unser Zimmer mit unserem Bett. Simple, völlig ausreichend und ein einmalig schönes Erlebnis…

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Unser Blick aus dem Zimmer. Keine Scheibe im “Fenster”, pure Natur und dazu die Geräuschkulisse…

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Das was der Aufenthaltsraum, Essraum, sowie Küche der Posada.

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Die ganze Posada stand auf Stelzen. Wir kamen an und dachten schon, dass auch hier die Trockenzeit seine Spur hinterlasse. Die Wurzeln standen fast 2 Meter aus dem Wasser heraus und baten einen tristen Anblick. Doch als wir von unserem ersten Nachmittags-Trip zurück kamen, war der Wasserpegel auf normalem Level. Das lag daran, dass das Flusssystem hier vom Meer abhängig ist und daher auch Ebbe und Flut vorherrschen.

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Unsere Tage waren gespickt mit BootsTouren. Einmal mit einem Motorboot und zum anderen, viel schöner, mit einem Einbaum-Kanu so wie hier auch die Indios unterwegs sind. Piranha fischen waren wir. Björn hatte gleich beim ersten mal einen an der Angel. Bei mir waren alle guten Dinge 3 und dann hing einer dran. Viel Fleisch ist an den Tieren nicht dran, aber die Zähnchen sind schon beeindruckend.

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Wir sind die Flüsse entlang zu Indio Dörfern gefahren und haben einen Einblick in das Leben der Indios erhalten.

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Des Weiteren waren wir eine Büffel-Farm besuchen.

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Außerdem haben wir eine Dschungelwanderung gemacht. Das dauerte nicht mehr als eine halbe Stunde, aber das hat von der Anstrengung her auch gereicht. Mit Gummistiefeln ging es quasi knietief durch Matsch, Moskitos und Gestrüpp. Das Wasser aus den Lianen schmeckt super und hat irgendwie Ähnlichkeit mit Cocosmilch. Wahnsinn wieviel aus denen raus kommt!

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Sehr interessant waren wieder die Indios. Sie verstehen keine Spanisch. Jakera (wie auch immer das geschrieben wird) ist ein Wort für: Hallo! Gut! Auf Wiedersehen! und einiges mehr. Also eine ganz andere, eigene Sprache.

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Die Indios sind immer noch in ihren Einbaum-Kanus unterwegs, keine Motorengeräusche zu hören von Motorbooten. 

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Sie schlafen in ihren Hängematten, leben vom Fischfang, Verkauf von Papageien und den Körben die sie flechten. Außerdem trinken sie angeblich keinen Tropfen Alkohol, weder rauchen sie.

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Mehr Fotos gibt es in diesem Album: