Donnerstag, 25. Juni 2009

Eine Beschreibung...

Stradbar bei Regen

Regen fällt auf weißen Sand. Klatscht auf schon durchnässte Holzplatten. Wasser tropft von regenschweren Palmenwedeln...

Leer ist sie die Strandbar. Das innere Birkengrün der Bar ist verdeckt von braunen Holzwänden. Nur durch hieroglyphenartige Ausschnitte im Holz kann man das Grün des Innenraums erkennen. Geschlossen!

Von der Bar aus verläuft in einem großen C ein Holzlattenpodest, auf dem bei Sonnenschein orangefarbene Tische und Stühle stehen. Doch es regnet und das Podest ist leer.

Im Inneren des C´s ist weißer Sand aufgeschüttet, in dem bei Sonnenschein orangefarbene Liegestühle und Sonnenschirme mit orangenen Fransen stehen. Doch es regnet und der Sandstrand ist leer.

Stattdessen stehen zwei 1 Meter hohe Palmen im Sand, die bei Sonnenschein Schatten spenden. Es sind Topfpalmen in orangefarbenen Tontöpfen. Sie stehen da allein und wirken verlassen, trotzdem froh um jeden Tropfen Wasser auf ihren halb vertrockneten, halb grünen Wedeln.

An der langen C-Seite des Lattenpodests verläuft ein schmales Wasserbecken. Kieselsteine liegen auf dem Grund. Goldfische gibt es keine mehr. Durch das Aufschlagen der Regentropfen auf das Wasser bilden sich klitze kleine kurzlebige Springbrunnen, die Luftblasen auf der Wasseroberfläche verursachen. Dem Spiel der Tropfen könnte Ich stundenlang folgen, doch es ist kalt und ungemütlich.
Ich sitze auf einem der Sitzpodeste hinter dem Wasserbecken. Eigentlich gibt es große graue Leinenkissen, die für den Sitzcomfort des Gäste sorgen. Doch es regnet und es gibt weder Sitzkissen noch Gäste.

So sitze ich auf den braunen Holzsitzecken: 6 Stück sind es, nebeneinander, überdacht vom vorstehenden Dach der Mensa. So werde ich vom Regen geschützt.
Hinter mir, hinter einer Glasscheibe sitzen Studierende in der Mensa. Sie lesen in Büchern, diskutieren oder schauen hinaus auf die verlassene Strandbar. Wie schön es ist bei Sonnenschein!:
Menschen die sich zu angenehmer Musik und kalten Getränken in der Sonne räckeln, um deren Sonnenbrillen sich schon rote Ränder bilden. Kinder die mit Schaufel und EImer im Sand buddeln und ihren Müttern so Zeit für ein Gespräch geben. Urlaub in der Strandbar!
Doch es regnet.

Im Hintergrund der Strandbar kann man den Rhein sehen, der zu vollem Wasserstand aufgelaufen ist. Er fließt träge und grau dahin. Träge und grau wie das Wetter. Es ist still. Kein Vogelgezwitscher, keine ausgelassenen Gespräche, keine Musik. Nur das Prasseln der Regentropfen ist zu vernehmen. Regen...

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